In guten Händen

Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die ich sehr schätze, obwohl sie eigentlich auch Mitbewerber sein könnten.

Hannes Benedetto Pircher ist für mich ein solcher Mensch.

Wir kommen beide aus Tirol und begegnen einander an den Rändern des Unaussprechlichen – dort, wo Worte verletzen können, aber manchmal auch heilen. Hannes ist ein Meister der behutsamen Sprache und ein feiner Zuhörer. Viele Familien, die auch ich begleite, kennen ihn als jemanden, der Trost schenken kann, ohne je zu vereinfachen.

Ich empfehle Hannes von Herzen weiter – und wüßte meine eigenen Familien bei ihm in guten Händen, wenn ich verhindert bin und Menschen in ihren schwersten Stunden einen verlässlichen Begleiter brauchen.


Trost ist kein Produkt unserer Sprache, sondern unserer Haltung.
Bevor ein einziges Wort gesprochen wird, spüren Trauernde, ob jemand erreichbar ist. Der erste Anruf, die erste Stimme nach einem Verlust, kann ein ganzes inneres System beruhigen. Trost beginnt dort, wo jemand den Mut hat, zuzuhören, ohne zu erklären oder zu korrigieren.

Das Interview mit meinem Tiroler Kollegen Hannes Benedetto Pircher erinnert daran, dass Trost auf drei Pfeilern ruht:
Präsenz. Vertrauen. Wahrhaftigkeit.

Wir sprechen nicht, um Stille zu füllen, sondern um einen Raum zu öffnen, in dem Tränen, Dankbarkeit, Liebe und Fragen ihren Platz finden dürfen. Worte kommen erst später – und dann nur jene, die die Angehörigen selbst tragen können.

Trost geschieht im Ankommen.
Die Trauerrede ist erst die sichtbare Form eines viel früheren, viel stilleren Dienstes.

Rituale geben Kraft.