Heute im Stephansdom erzählte Dr. Richard Tatzreiter, Regens des Wiener Priesterseminars, eine Geschichte, die mich nicht loslässt:
Eine Ordensschwester durfte anlässlich ihrer ewigen Profess einen Ring wählen – entweder einen alten aus dem Kloster oder einen neuen.
Sie entschied sich für einen neuen und ging – in Zivil – zu einem Juwelier in der Wiener Innenstadt.
„Was darf es sein?“, fragte der.
„Ein Ehering“, sagte sie.
Er blickte überrascht. „Sie wollen einen Ehering?“
„Ja.“
„Mit Gravur?“
„Ja. Bitte: Resurrectio mortuorum.“

Der Juwelier, offenbar des Lateinischen mächtig, runzelte die Stirn:
„Ihr Bräutigam ist also von den Toten auferstanden?“
Sie lächelte: „Ja.“
