Kategorie: Gebete

  • Segen. Bitten.

    Gesegnet der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn die Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig bringt er seine Früchte.

    Jer 17, 7–8

    Friedenstaube Friede

    Wir beten zu Christus, der uns heute nahe sein will:

    A: Erhöre uns, Christus.
    – Lass uns ein Segen sein für alle, denen wir heute begegnen.
    – Mache unser Leben zu einem Loblied deiner Gegenwart.
    – Lenke unsere Schritte auf dem Weg des Friedens.
    A: Erhöre uns, Christus.

    Quelle: Magnificat – das Stundenbuch vom 23.6.2025

  • Fürbitten

    Jesus, unser Bruder und Lehrer, du hast die Menschen mehr geliebt als dein Leben. Zu dir rufen wir und bitten dich:
    V: Du Heil der Welt,    A: wir bitten dich, erhöre uns.

    – Für die Ordenschristen und für alle Getauften, die deine frohe Botschaft unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen zu den Menschen bringen.

    – Für Menschen auf der Flucht, die sich um ihre schwachen, alten oder kranken Angehörigen kümmern.

    – Für alle, die Verzicht üben und eigene Gewohnheiten ändern, weil ihnen der Erhalt deiner guten Schöpfung ein echtes Anliegen ist.

    – Für alle, die Ungerechtigkeit und Willkür beim Namen nennen und sich einsetzen für Menschen, die zu Unrecht inhaftiert oder verschleppt worden sind.

    – Für Frauen und Männer in Heilberufen, die Menschen ohne Obdach und ohne Geld medizinisch versorgen und betreuen.

    V: Du Heil der Welt,    A: wir bitten dich, erhöre uns.

    Auszug aus Magnificat – das Stundenbuch
    Abendgebet vom 22.6.2025

  • Führe mich zu einem guten Ende

    In Tiefen, die kein Trost erreicht,
    lass doch deine Treue mich erreichen.
    In den Nächten, wo der Glaube weicht,
    lass nicht deine Gnade von mir weichen.

    Auf dem Weg, den keiner mit mir geht,
    wenn zum Beten die Gedanken schwinden,
    wenn mich kalt die Finsternis umweht,
    wollest du in meiner Not mich finden.

    Wenn die Seele wie ein irres Licht
    flackert zwischen Werden und Vergehen,
    wenn es mir an Trost und Rat gebricht,
    wollest du an meiner Seite stehen.

    Wenn ich deine Hand nicht fassen kann,
    nimm die meine du in deine Hände,
    nimm dich meiner Seele gnädig an,
    führe mich zu einem guten Ende.

    Justus Delbrück (1902–1945)
    aus einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager

  • Suche Gott

    Suche Gott, du kannst ihn finden,
    tief im Schweigen hörst du ihn.
    Lies in deines Lebens Spuren,
    atme seine Gegenwart.

    Liebe Gott aus ganzem Herzen,
    er hat dich zuerst geliebt.
    Liebe ihn in den Geschwistern,
    öffne ihnen Herz und Sinn.

    Traue Gott, er wird dich tragen,
    birgt dich wie ein starkes Boot,
    führt dich durch der Zeiten Stürme
    sicher hin zum neuen Land.

    Helmut Schlegel 2007
    © Dehm Verlag, Limburg

  • Heiliger Geist

    Allmächtiger, ewiger Gott, durch das Geheimnis des heutigen Tages heiligst du deine Kirche in allen Völkern und Nationen.

    Erfülle die ganze Welt mit den Gaben des Heiligen Geistes, und was deine Liebe am Anfang der Kirche gewirkt hat, das wirke sie auch heute in den Herzen aller, die an dich glauben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

    Der Lebensatem des ewigen Gottes erquicke uns mit seinem Wehen und leite uns auf Wegen des Friedens.

    Quelle: Abschluss des Morgengebetes in Magnificat – das Stundenbuch vom heutigen Pfingstsonntag 2025.

    Pfingsten – der Moment, in dem die Liebe zu sprechen begann.
    Es ist das Fest, an dem Gottes Geist die Kirche ins Leben rief – aber nicht für sich selbst.
    Diese Liebe, von der die Oration spricht, wirkt in allen, die glauben.
    Nicht nur in den Reihen der Getauften, sondern überall dort, wo Menschen ihr Herz öffnen für den Gott der Liebe.

    Sein Geist ist wie ein stiller Wind, der Frieden bringt, wo Streit war.
    Wie ein Lichtstrahl, der uns erkennen lässt:

    Du bist nicht allein.

    Die Liebe lebt. Und sie wirkt

  • Fürbitten

    Jesus von Nazareth, du bist als Mensch zu den Menschen gegangen. Wir rufen zu dir:

    V: Sohn des Höchsten,   A: erhöre unsere Bitten.

    Für alle, die in der Verkündigung tätig sind;
    – verleih ihnen die Gabe, den Menschen aus der Seele zu sprechen.

    Für alle Glaubenden;
    – lass sie durch die Art, wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen, deine Güte verkünden.

    Für Menschen, die von schwerer Schuld bedrückt sind;
    – sprich ihnen durch deine Seelsorger Vergebung zu und bahne ihnen einen Weg zurück in die Gemeinschaft.

    Für unsere Verstorbenen;
    – hole sie heim in die ewige Freude.

    V: Sohn des Höchsten,   A: erhöre unsere Bitten.

    Quelle: Magnificat – das Stundenbuch
    Abendgebet vom 1.6.2025

    Weitere Fürbitten finden Sie unter den Stichworten „Bitten“ und „Fürbitten“ und zu den jeweiligen Themen.

  • Pflanze deine Liebe in uns ein

    Guter Schöpfer, du erhältst uns am Leben. Wir bitten dich:


    A: Pflanze deine Liebe in uns ein.

    – Dass wir uns keinem verweigern, der uns braucht.
    – Dass die Kraft deiner Güte von uns ausstrahlt.
    – Dass wir dir entgegenwachsen.

    A: Pflanze deine Liebe in uns ein.

    Quelle: Magnificat – das Stundenbuch, Morgengebet am 30.5.2025

  • Freude, Jubel, Preis und Ehre

    Großer, heiliger Tag,
    der du uns Freude bringst
    und mit heiterem Lied
    unsere Herzen füllst,
    du sahst Christus, den Herrn,
    wie er zum Throne schritt
    hoch im Reich seiner neuen Macht.


    Jubelnd in seiner Kraft
    steigt er zum Himmelszelt,
    und das heilige Volk
    rühmt den Erstandenen,
    mit den Engeln im Chor
    stimmt es ein Preislied an
    auf des herrlichen Siegers Huld.


    Der auf steigender Bahn
    Fessel in Fesseln schlug
    und der irdischen Schar
    reiche Geschenke ließ,
    kehrt als Richter zurück,
    streng in Gerechtigkeit,
    er, der strahlend jetzt aufwärts fuhr.


    Herr, wir flehen zu dir,
    der du als König herrschst,
    nimm in gnädigen Schutz
    deine Getreuen auf.
    Wenn als Richter du kommst,
    Heimliches offenbarst,
    lass des Lohnes uns würdig sein.


    Vater, Schöpfer des Alls,
    dir gebührt Lobgesang
    und dem Sohne,
    der jetzt zu deiner Rechten thront,
    auch dem Geiste, dem Band,
    das euch in Liebe eint,
    Preis und Ehre in Ewigkeit. Amen.

    Nach: Festum nunc celebre magnaque gaudia; Hrabanus Maurus, † 856

    Der junge Hrabanus Maurus (links), unterstützt von seinem Lehrer Alkuin, dem Abt des Stifts St. Martin zu Tours(Mitte), überreicht dem Heiligen Martin, Erzbischof von Tours, sein Werk De laudibus sanctae crucis. Darstellung in einem Manuskript aus Fulda um 830/40 (Wien, ÖNB cod. 652, fol. 2v)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hrabanus_Maurus

  • Einem unbekannten Gott

    22 Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sagte: Männer von Athen, nach allem, was ich sehe, seid ihr sehr fromm. 23 Denn als ich umherging und mir eure Heiligtümer ansah, fand ich auch einen Altar mit der Aufschrift: EINEM UNBEKANNTEN GOTT. Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch. 

    24 Der Gott, der die Welt erschaffen hat und alles in ihr, er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind. 25 Er lässt sich auch nicht von Menschenhänden dienen, als ob er etwas brauche, er, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. 26 Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. 27 Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. 28 Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir; wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seinem Geschlecht.[1] 29 Da wir also von Gottes Geschlecht sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung. 30 Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, gebietet jetzt den Menschen, dass überall alle umkehren sollen. 31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte. 

    32 Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen, andere aber sagten: Darüber wollen wir dich ein andermal hören. 33 So ging Paulus aus ihrer Mitte weg. 34 Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, der Areopagit, außerdem eine Frau namens Damaris und noch andere mit ihnen. 

    Apostelgeschichte 17, 22-34

    Impuls zur Lesung

    Der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844–1900) ist mit dem Christentum nicht zimperlich umgegangen. Doch so leicht lässt sich dieser Philosoph nicht in eine Schublade stecken. Eines seiner Gedichte überschrieb er: „Dem unbekannten Gott“. Wo stehen die Altäre des unbekannten Gottes? Weder in den glänzenden Tempeln der Heiden noch in den Gotteshäusern des Christentums, sondern „in tiefster Herzenstiefe“. Von und vor dem „unbekannten Gott“ bekennt das Ich dieses Gedichts:

    „Sein bin ich, ob ich in der Frevler Rotte / auch bis zur Stunde bin geblieben.“ Ein leidenschaftlicher Ausbruch steht am Ende: „Ich will dich kennen, Unbekannter, / du tief in meine Seele Greifender, / mein Leben wie ein Sturm Durchschweifender, / du Unfaßbarer, mir Verwandter!“

    Nietzsche spielt auf die Rede des Paulus auf dem Areopag an, er spielt nicht nur mit ihr. Ist der notorische Spötter, der vermeintliche Frevler, hier nicht tief biblisch inspiriert?

    Quelle: Magnificat – das Stundenbuch vom 28.5.2025

  • Treue

    Größer als alle Bedrängnis
    ist deine Treue.
    Du sprengtest unser Gefängnis,
    du bringst uns das Neue:
    Dein Leben will singen
    aus Tod und Misslingen.
    Lobt Gott, halleluja!


    Größer als unser Versagen
    ist deine Treue.
    Du hast es ans Kreuz getragen,
    du bringst uns das Neue:
    Dein Leben will brechen
    aus unseren Schwächen.
    Lobt Gott, halleluja!


    Groß wie du selbst ist geblieben,
    Herr, deine Treue.
    Ewige Liebe muss lieben,
    du bringst uns das Neue:
    Dein Herz will sich geben
    uns selber zum Leben.
    Lobt Gott, halleluja!


    aus: Silja Walter, Gesamtausgabe, Band 10, © 2005 Verlag Herder GmbH, Freiburg i. Br.