Ostertag


Frühmorgens, da die Sonn aufgeht,
mein Heiland Christus aufersteht.
Vertrieben ist der Sünden Nacht,
Licht, Heil und Leben wiederbracht.
Halleluja.


Wenn ich des Nachts oft lieg in Not,
verschlossen, gleich als wär ich tot,
lässt du mir früh die Gnadensonn
aufgehn: nach Trauern Freud und Wonn.
Halleluja.

Nicht mehr als nur drei Tage lang
mein Heiland bleibt ins Todes Zwang;
am dritten Tag durchs Grab er dringt,
mit Ehr sein Siegesfähnlein schwingt.
Halleluja.

Jetzt ist der Tag, da mich die Welt
mit Schmach am Kreuz gefangen hält;
drauf folgt der Sabbat in dem Grab,
darin ich Ruh und Frieden hab.
Halleluja.

In kurzem wach ich fröhlich auf,
mein Ostertag ist schon im Lauf;
ich wach auf durch des Herren Stimm,
veracht den Tod mit seinem Grimm.
Halleluja.

Johann Heermann, 1630

Quelle: Magnificat – das Stundenbuch, 29.4.2025, Hymnus zum Morgengebet