„Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.“
eine Auslegung zum Evangelium Lk 12,50 von Ambrosius von Mailand
So weit beugt sich der Herr herab, dass er sagt, es verlangt ihn danach, uns mit Hingabe zu erfüllen, uns zur Vollkommenheit zu bringen und für uns zu leiden; darum heißt es [auch]: „Und wie bedrückt bin ich, bis sie vollzogen ist.“ Manche Handschriften haben [an dieser Stelle] auch „wie unruhig“, das heißt „wie betrübt bin ich“, denn in sich selbst hatte er nichts, was ihn hätte schmerzen können – unsere Not war es, die ihn bedrückte. Auch die Traurigkeit, die ihn bei seinem Tode befiel, kam nicht daher, dass er Todesangst hatte, sondern weil unsere Erlösung noch auf sich warten ließ.
Ambrosius von Mailand (Bischof, Kirchenlehrer, 339–397), hier nach: Thomas von Aquin, Catena Aurea. Kommentar zu den Evangelien im Jahreskreis, hg. v. Marianne Schlosser und Florian Kolbinger, 692, © EOS Verlag, St. Ottilien, 2. Auflage 2012
Quelle: Magnificat – das Stundenbuch. Auslegung zum Evangelium am Sonntag, dem 17.8.2025, 20. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C