Heimat

🕊 Wo ist Heimat, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren?

Heimat ist dort, wo wir uns geborgen fĂŒhlen.
Das kann ein Ort sein.
Ein Mensch.
Ein Duft.
Ein Lied.
Oder eine Erinnerung.

Manchmal ist Heimat nicht mehr greifbar – aber spĂŒrbar.
Im RĂŒckblick. Im Herzen.
Im ErzĂ€hlen. –
Und im Erinnern.

„Menschen suchen vermehrt nach Heimat
in einer Welt, die ungewiss erscheint,
und in einem Leben, das sich schneller Àndert,
als es verstanden werden kann.“

– Wilhelm Schmid

Heimat kann ĂŒberall sein
Der Begriff Heimat hat viele Bedeutungen. Er leitet sich im Deutschen vom germanischen Wort haima ab, was »liegen« heißt. Heimat ist also da, wo jemand schlĂ€ft, im Sinne einer WohnstĂ€tte. Das kroatische Wort fĂŒr Heimat, domovina, hat in der Wurzel das Wort dom, das auf Deutsch Haus bedeutet. Patria, der spanische Begriff fĂŒr Heimat, kommt vom Wort padres, das Eltern heißt. Heimat ist also dort, wo die Eltern herkommen.

Der deutsche Philosoph Wilhelm Schmid (*1953) hat die Vieldeutigkeit des Begriffs in verschiedene Heimaten unterteilt, in denen der Mensch sein Leben verbringen kann: Die Herkunftsheimat als Geburtsort und vertraute Welt steht im Gegensatz zur Wahlheimat. Diese ist eine Art zweite Heimat, in der sich jemand aus GrĂŒnden der Liebe oder des Berufes aufhĂ€lt. Nach Ansicht von Schmid ist Heimat als Verlegenheitsheimat sogar an einem Ort möglich, wo man eigentlich nie hinwollte. Alle diese Heimaten verbinde der Wunsch, einen Ort zu finden, an dem es sich gut leben lĂ€sst. Dazu gehörten neben der Schönheit der Umgebung auch Ruhe, Abwechslung und kulturelle Angebote sowie nette Menschen am Arbeitsplatz. Sie alle trĂŒgen dazu bei, dass der Mensch sich irgendwann heimisch fĂŒhle.

Quelle: Der Philosophie-Kalender 2025