Schlagwort: Vergehen

  • Tod und Vergehen

    Tod und Vergehen waltet in allem,
    steht über Menschen, Pflanzen und Tieren,
    Sternbild und Zeit.

    Du hast ins Leben alles gerufen.
    Herr, deine Schöpfung neigt sich zum Tode:
    Hole sie heim.

    Schenke im Ende auch die Vollendung.
    Nicht in die Leere falle die Vielfalt
    irdischen Seins.

    Herr, deine Pläne bleiben uns dunkel.
    Doch singen Lob wir dir, dem dreieinen,
    ewigen Gott.

    P. Polykarp Ühlein OSB, 1978 – Melodie: GL 656

    Quelle: Magnificat – das Stundenbuch, Abendgebet am 2.11.2025

  • Führe mich zu einem guten Ende

    In Tiefen, die kein Trost erreicht,
    lass doch deine Treue mich erreichen.
    In den Nächten, wo der Glaube weicht,
    lass nicht deine Gnade von mir weichen.

    Auf dem Weg, den keiner mit mir geht,
    wenn zum Beten die Gedanken schwinden,
    wenn mich kalt die Finsternis umweht,
    wollest du in meiner Not mich finden.

    Wenn die Seele wie ein irres Licht
    flackert zwischen Werden und Vergehen,
    wenn es mir an Trost und Rat gebricht,
    wollest du an meiner Seite stehen.

    Wenn ich deine Hand nicht fassen kann,
    nimm die meine du in deine Hände,
    nimm dich meiner Seele gnädig an,
    führe mich zu einem guten Ende.

    Justus Delbrück (1902–1945)
    aus einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager