Schlagwort: Huld

  • Dunkelheiten in uns

    In jener Zeit erzählte Jesus der Menge folgendes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Menschen schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging weg.
    Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?
    Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt. Lasst beides wachsen bis zur Ernte und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune!


    Mt 13, 24–30


    Impuls zum Evangelium

    Ein reifer und liebesfähiger Mensch werden, also ein Mensch nach Gottes Herzen, wie geht das? Gewiss nicht, indem wir, volle Kraft voraus, für uns und für alle Welt Fehlerlosigkeit und Vollkommenheit ansteuern. Dies führt wohl unweigerlich zu Verhärtung und Heuchelei, zu Selbstgerechtigkeit. Zu einer Art von Leistungsspiritualität, die Gottes heiligem Geist, seiner bewegenden Geistkraft, der biblischen Ruach, misstraut.

    Der Schöpfer Geist und die Botschaft Jesu lehren etwas anderes. Da geht es nicht um Abtötung, Aburteilung und Ausmerzung von Schwäche oder gar der Schwachen, sondern darum: Nimm erst einmal wahr und versuche zu erkennen, was die Schwäche dir zu sagen hat. Geduld! Verändern können wir nur, was wir annehmen, auch das Schwere und Dunkle.

    Die Dunkelheiten in uns. Das ist Gottes Geduld. Das ist Gottes Huld.

    Quelle: Magnificat – das Stundenbuch vom 26.7.2025

  • Freude, Jubel, Preis und Ehre

    Großer, heiliger Tag,
    der du uns Freude bringst
    und mit heiterem Lied
    unsere Herzen füllst,
    du sahst Christus, den Herrn,
    wie er zum Throne schritt
    hoch im Reich seiner neuen Macht.


    Jubelnd in seiner Kraft
    steigt er zum Himmelszelt,
    und das heilige Volk
    rühmt den Erstandenen,
    mit den Engeln im Chor
    stimmt es ein Preislied an
    auf des herrlichen Siegers Huld.


    Der auf steigender Bahn
    Fessel in Fesseln schlug
    und der irdischen Schar
    reiche Geschenke ließ,
    kehrt als Richter zurück,
    streng in Gerechtigkeit,
    er, der strahlend jetzt aufwärts fuhr.


    Herr, wir flehen zu dir,
    der du als König herrschst,
    nimm in gnädigen Schutz
    deine Getreuen auf.
    Wenn als Richter du kommst,
    Heimliches offenbarst,
    lass des Lohnes uns würdig sein.


    Vater, Schöpfer des Alls,
    dir gebührt Lobgesang
    und dem Sohne,
    der jetzt zu deiner Rechten thront,
    auch dem Geiste, dem Band,
    das euch in Liebe eint,
    Preis und Ehre in Ewigkeit. Amen.

    Nach: Festum nunc celebre magnaque gaudia; Hrabanus Maurus, † 856

    Der junge Hrabanus Maurus (links), unterstützt von seinem Lehrer Alkuin, dem Abt des Stifts St. Martin zu Tours(Mitte), überreicht dem Heiligen Martin, Erzbischof von Tours, sein Werk De laudibus sanctae crucis. Darstellung in einem Manuskript aus Fulda um 830/40 (Wien, ÖNB cod. 652, fol. 2v)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hrabanus_Maurus