„Ich gehe mit meiner Laterne …“ Seit Kindheitstagen begleitet mich der Hl. Martin. Erst in den letzten Jahren habe ich begonnen, am selben Tag auch Abt Menas zu feiern – den Freund Christi.
Christus und Abbas Menas (Ikone, Louvre, vermutlich 6.–8. Jh., Bawit, Ägypten)
Beide stehen für dieselbe Haltung: Martin teilt seinen Mantel mit dem Armen. Menas empfängt die Hand Christi auf seiner Schulter.
Teilen – Freundschaft – Liebe. Das sind nicht drei Tugenden, sondern eine einzige Bewegung des Herzens. Sie verbindet Himmel und Erde.
Auch Trauernde teilen Freunschaft – mit dem lieben verstorbenen Menschen im Blick auf die Liebe Gottes.
Bildbeschreibung
Die Ikone zeigt Christus und den Abt Menas, eine der ältesten koptischen Darstellungen aus dem Kloster Bawit in Ägypten (6.–8. Jh., heute im Musée du Louvre, Inv. E 11565). Christus legt seine rechte Hand auf die Schulter des Abtes – eine Geste der Freundschaft und des Segens. In seiner linken Hand hält er das Evangelienbuch, Menas trägt eine Schriftrolle, wohl die Regel seines Klosters.
Die Inschriften nennen die beiden: Rechts neben Christus steht ΨΩΤΗΡ (Soter) – der Erretter, der Heiland. Links neben Menas liest man ΑΠΑ ΜΗΝΑ ΠΡΟΕΙCΤΟC – Vater Menas, der Vorsteher.
Die Ikone zeigt in schlichter Zärtlichkeit, was Freundschaft im Glauben bedeutet: Christus segnet, begleitet, teilt sein Leben mit dem Menschen.
Quelle: Musée du Louvre Paris (E 11565); Wikipedia Artikel Christus und Abbas Menas, Martin von Tours, Menas von Ägypten.
Eine Frau liegt im Sterben. Ein Mann will sie retten. Ein Apotheker verlangt den Preis des Lebens. Und die Moral? Sie steht ratlos daneben. Und wenn es im Heinz-Dilemma gar nicht um Ethik ginge?
Der Psychologe Lawrence Kohlberg entwarf in den fünfziger Jahren eine Versuchsanordnung, die bis heute in Ethikseminaren zitiert wird: das Heinz-Dilemma. Eine Frau leidet an einer tödlichen Krankheit. Es gibt ein Medikament, das helfen könnte, doch der Apotheker verlangt das Zehnfache seiner Kosten. Der Ehemann Heinz bittet, verhandelt, fleht – vergeblich. Schließlich überlegt er, ob er einbrechen und das Mittel stehlen soll.
Soll er?
Kohlberg wollte mit dieser Frage nicht Moral lehren, sondern Moral messen. Entscheidend war nicht, was jemand antwortet, sondern warum. Wer sagt: „Er darf nicht stehlen, sonst kommt er ins Gefängnis“, denkt anders als jemand, der meint: „Ein Menschenleben zählt mehr als Eigentum.“ Moral, so Kohlberg, entwickelt sich in Stufen – von der Furcht vor Strafe bis zur Einsicht in universelle Werte.
Wenn das Medikament nicht heilt
Doch in dieser berühmten Versuchsanordnung fehlt eine entscheidende Unbekannte: Was, wenn das Medikament gar nicht hilft? Wenn es nur das Leiden verlängert – oder das Sterben?
Dann verschiebt sich der moralische Brennpunkt. Dann geht es nicht mehr darum, ob Heinz das Richtige tut, sondern was „richtig“ überhaupt heißt.
Ist Leben immer der höchste Wert? Oder wird es erst durch Sinn und Liebe heilig?
In solchen Momenten reicht die Vernunft nicht mehr. Sie macht Platz für das Ringen des Herzens, das nicht loslassen kann – selbst wenn Loslassen der letzte Liebesdienst wäre.
Zwischen Gesetz und Gnade
Vielleicht liegt Heinz’ wahres Dilemma gar nicht im Gesetz, sondern im Glauben. Nicht, ob er einbrechen darf, sondern ob er glaubt, das Leben seiner Frau liege in seinen Händen. Und vielleicht liegt das Unrecht nicht beim Apotheker, sondern in der Logik, mit der wir Leben bemessen – als wäre es handelbar, verlängerbar, verfügbar.
Was ist der Wert eines Menschenlebens, wenn es zugleich unbezahlbar und unhaltbar ist?
In Gottes Zeit
Am Ende werden wir alle vorausgehen. Für manche von uns leben unsere Seelen weiter. Und wir werden uns wieder umarmen – in Gottes Zeit.
Dieses Vertrauen ist Gnade und verwandelt das Dilemma. Nicht zu einer Lösung, sondern zu einem Trost. Denn wenn Heilung nicht mehr im Diesseits liegt, wird das Stehlen sinnlos – und die Liebe heilig.
Heinz bleibt Mensch – zwischen Hoffnung und Hingabe. Und Gott bleibt Gott – jenseits aller Rechnungen.
Über den Autor: Harald R. Preyer ist Coach, geistlicher Begleiter und Trauerredner in Wien. Er begleitet Menschen an Lebenswenden .
1. Wiener Ganserlessen-Dialoge am 8. November 2023 Impuls von P. Johannes Paul Abrahamowicz OSB
„Der Himmel fängt auf der Erde an.“
Diesen Satz seines Vaters stellte P. Johannes Paul an den Beginn seines zwölfminütigen Impulses – und er zieht sich als roter Faden durch seine Gedanken zu Himmel, Hölle und Fegefeuer.
Wir alle wüssten, was Himmel ist: wo alles passt. Doch der Mensch hat – anders als das Tier – einen freien Willen. Darum kann er sich auch gegen etwas entscheiden, sogar gegen die Liebe selbst. Weil Gott die Liebe ist, hat der Mensch – philosophisch gesehen – das Recht, dass es die Hölle gibt.
Was aber ist die Hölle? Nicht ein Ort, an dem Gott nicht ist – denn Gott ist allgegenwärtig. Sondern: Die Gegenwart Gottes ist für jene, die ihn ablehnen, unerträglich. Darum ist das Feuer der Hölle in Wahrheit die Flamme der göttlichen Gegenwart – dieselbe Flamme, die in der Schrift als brennender Dornbusch, als Feuersäule in der Nacht oder als Licht der Osterkerze erscheint.
Das Fegefeuer wiederum ist kein Strafort, sondern eine Läuterung aus Liebe. „Fegen“ heißt reinigen, und das Feuer steht wieder für Gottes liebende Nähe. So wie Gold im Feuer geläutert wird, so wird auch der Mensch gereinigt – nicht vernichtet, sondern veredelt.
Ein Beispiel: Wer plötzlich mit dem Rauchen aufhört, spürt Schmerzen des Abgewöhnens. Ähnlich ist es, wenn man begreift, wie sehr Gott liebt – und erkennt, wo man selbst lieblos war. Diese Reue ist schmerzhaft, aber heilend. Das ist das Fegefeuer – die reinigende Liebe Gottes, die schon auf Erden beginnen kann.
Am Ende seines Impulses schloss P. Johannes Paul mit einem Lächeln: „Die Gans hat fertig gebrutzelt – aber schon als Tote. Nachher reden wir weiter beim Essen.“
🕊️ Zusammenfassung
Der Mensch ist frei – nicht vorherbestimmt. Diese Freiheit macht ihn fähig, sich für oder gegen die Liebe zu entscheiden. Himmel, Hölle und Fegefeuer sind keine geografischen Orte, sondern Ausdruck dieser Beziehung zur göttlichen Liebe. Himmel: gelebte Einheit mit Gott. Hölle: dieselbe Gegenwart Gottes – aber unerträglich für jene, die sie ablehnen. Fegefeuer: Läuterung durch Liebe.
P. Johannes Paul Abrahamowicz OSB lädt an Allerheiligen dazu ein, die eigene Heiligkeit im Alltag zu erkennen. Heiligsein bedeutet, in kleinen Taten sanftmütig, barmherzig und friedensstiftend zu handeln. Wer so lebt, ist schon jetzt Teil des Himmelreiches. Aus diesen Haltungen entsteht ein „heiligster Adventkalender“, ein Weg, Tag für Tag von der Liebe Gottes angesteckt zu leben.
Transkription der Predigt – Allerheiligen 2025
So viele sind heute zur Festmesse gekommen. Heute ist ein guter Anlass, auch wenn es jetzt gerade nicht Sonntag ist, darüber nachzudenken, warum wir eigentlich am Sonntag und eben auch an Festen in die Kirche gehen. Da gibt es einige, die werden sagen: Da muss man hingehen. Diese Leute sind arm, denn diese Menschen haken dann jeden Sonntag, wo sie da waren, ab: Heute war ich in der Kirche.
Was geschieht dann? Dann hast du dir selber gesagt, dass du okay bist. Und hast dir nicht von Gott sagen lassen, dass du heilig bist. Heute ist der Tag, an dem wir hören, dass wir Heilige sind.
Einige schauen ein bisschen so zweifelnd. Ich hätte gerne, dass Sie ein bisschen mehr lächeln. Stellen Sie sich vor, Sie machen gerade ein Selfie von sich. Ja, dann lächeln wir doch einmal alle. Oder wenn ich einen Spiegel vorhabe – da ist es schon viel besser.
Und zwar ist es so: Die erste von den Seligpreisungen und die letzte – das ist interessant – da geht es um das Himmelreich, und da ist es in der Gegenwart. Also: Selig, die arm sind vor Gott, denn ihrer ist das Himmelreich. Und zum Schluss: Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen, denn ihrer ist das Himmelreich. Das ist in der Gegenwart.
Alle anderen heißen: sie werden, sie werden, sie werden … – die Trauernden werden getröstet werden und so weiter. Aber auch diese dazwischen, in der Zukunft, haben eine eigene Einteilung. Und zwar ist jedes Zweite eine Tat: Selig, die mild oder sanftmütig sind, die sich also so benehmen.
Und da bin ich ganz sicher, dass jeder von uns mindestens einmal in seinem Leben sanftmütig war, mild. In dem Augenblick sagt dir Jesus heute – und wenn du nicht da wärst, würdest du es nicht hören – das Evangelium sagt dir: In dem Augenblick warst du Heilige, Heiliger, heilig.
Und wenn du ein bisschen nachdenkst, findest du mehrere Male in deinem Leben, wo du so tätig mild warst, in der Tat sanftmütig. Lassen wir die nächste aus, nehmen wir die andere wieder: Selig, die Barmherzigen. Das sind die, die Barmherzigkeit erweisen, die barmherzig tun, handeln, die aus dem Herzen heraus Erbarmen haben – und es auch zeigen.
Ich bin sicher, dass jeder von uns mindestens einmal im Leben Erbarmen gehabt hat mit jemandem, die Schuld des anderen nachgesehen hat, barmherzig war. Jeder von uns.
Drum habe ich gesagt am Anfang: Wir werden die anderen Heiligen alle beim Namen nachzählen. Du kannst dich jetzt beim Namen nennen und sagen: Jesus sagt mir heute: In diesem Augenblick, wo ich barmherzig war und gehandelt habe, da war ich heilig.
Deswegen ist es so schön, in die Messe zu kommen.
Lassen wir die nächste aus, nehmen wir wieder die übernächste – und dann sind wir auch schon fertig: Selig, die Frieden stiften.
Wie oft haben wir Frieden gestiftet? Freilich, wir haben sicher auch oft Streit gestiftet. Aber es heißt in der Heiligen Schrift, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament: Die Liebe deckt viele Sünden zu.
Selig, die Frieden stiften. Wann immer du Frieden gestiftet hast – das heißt nicht unbedingt, dass du Erfolg gehabt hast –, aber du hast Frieden gestiftet, da warst du heilig.
Das sagt dir Jesus im heutigen Evangelium. Das hörst du. Das hören die anderen nicht, die heute nicht da sind. Das ist das Schöne am gemeinsamen Feiern.
Selig bist du, in dem Augenblick, wo du Frieden gestiftet hast, da warst du heilig.
Und was machen wir damit? Es motiviert uns. Und am meisten motiviert uns, dass wir das alles machen, weil wir angesteckt sind von der Liebe Gottes, die sich am Altar bei jeder Messe wiederholt: Mein Leib, mein Blut – hingegeben für euch.
Und wenn wir jetzt nur diese drei nehmen – mild oder sanftmütig sein, barmherzig sein, Frieden stiften – stellen Sie sich vor, Sie nehmen sich für jeden Tag eines der drei vor, in den nächsten Tagen wieder eines der drei.
Dann haben Sie vier Tage, viermal drei ist zwölf. Nach zwölf Tagen haben Sie den Turnus schon viermal gemacht. Nehmen Sie das Ganze noch einmal, dann haben Sie 24 – und dann haben Sie schon den heiligsten Adventkalender.
Heute im Stephansdom erzählte Dr. Richard Tatzreiter, Regens des Wiener Priesterseminars, eine Geschichte, die mich nicht loslässt:
Eine Ordensschwester durfte anlässlich ihrer ewigen Profess einen Ring wählen – entweder einen alten aus dem Kloster oder einen neuen. Sie entschied sich für einen neuen und ging – in Zivil – zu einem Juwelier in der Wiener Innenstadt.
„Was darf es sein?“, fragte der. „Ein Ehering“, sagte sie. Er blickte überrascht. „Sie wollen einen Ehering?“ „Ja.“ „Mit Gravur?“ „Ja. Bitte: Resurrectio mortuorum.“
Der Juwelier, offenbar des Lateinischen mächtig, runzelte die Stirn: „Ihr Bräutigam ist also von den Toten auferstanden?“ Sie lächelte: „Ja.“
Ja – Gott liebt mich. Ich erkenne es in dem, was andere „Zufall“ nennen.
Im späten Kennenlernen von Yuliya – auf einem Flug nach Venedig, als ich innerlich schon auf dem Weg ins Jenseits war. In den Jahren ohne Beschwerden nach einer Notoperation wegen Darmkrebs in Kiew. Oder im einfachen Geschenk eines freien Parkplatzes, wo sonst nie einer zu finden ist.
Ich weiß: Nichts davon ist selbstverständlich. Alles ist Zuwendung. Ein stilles Zeichen der Gegenwart Gottes – wie ein leiser Gruß aus dem Himmel, mitten im Alltag.
🌈 Der Regenbogen erinnert mich daran: Gott hat seinen Bund mit uns nicht aufgehoben. Er spannt ihn immer wieder neu – über Leid und Freude, über Tod und Leben, über das, was war, und das, was kommt.
An Allerseelen spüre ich diese Nähe besonders. Wir denken an jene, die uns vorausgegangen sind, und zugleich ahnen wir: Der Himmel ist nicht fern. Er berührt uns in allem, was von Liebe durchdrungen ist – im Gedenken, im Gebet, im stillen Dank.
Gott liebt mich. Und diese Liebe ist der Grund, warum ich glauben kann. Aber sie will mehr als nur geglaubt werden. Sie will Antwort – nicht aus Angst oder Pflicht, sondern aus Dankbarkeit.
Wer diese Liebe wirklich annimmt, wird verwandelt. Er wird sanft, barmherzig, friedensstiftend – nicht aus eigener Anstrengung, sondern weil Gott in ihm lebt.
So geschieht Himmel auf Erden: in einem freundlichen Wort, in einem Moment der Vergebung, in einem stillen Frieden, den niemand erklären kann.
Darum genügt der Glaube – wenn er lebendig bleibt. Ein Glaube ohne Liebe bleibt leer, ein Glaube mit Liebe trägt den Himmel schon in sich.
🌈 Wie ein Regenbogen nach dem Regen: Er spannt sich über alles Vergängliche hinweg und lässt ahnen, dass Gottes Liebe das letzte Wort hat.
Am Beginn des dunklen Monats November leuchtet Allerheiligen wie ein Versprechen auf. Wir feiern alle, die vollendet sind in Gottes Licht – die bekannten Heiligen ebenso wie die unzähligen stillen Menschen, die durch Güte, Hingabe und Liebe Zeugnis ihres Glaubens gegeben haben. Allerheiligen erinnert uns daran, dass Heiligkeit kein exklusiver Titel ist, sondern eine Richtung: hin auf Gott. Wer liebt, heilt. Wer vergibt, heiligt. Wer in dunklen Zeiten das Gute sucht, leuchtet schon jetzt im Glanz der Ewigkeit.
Das Hochfest Allerheiligen hat seine Wurzeln in der frühen Kirche, als man der Märtyrer gedachte. Heute gilt der Tag allen, die uns im Glauben vorangegangen sind. Ihr Leben ist nicht vergangen, sondern verwandelt – in eine Gegenwart bei Gott.
Die Kunst der Malerin Hilde Reiser (1929–2019) gibt diesem Geheimnis eine Form: Ihr Bild „Licht“ zeigt Menschen, die sich aus der Dunkelheit in einen leuchtenden Strudel des Lebens ziehen lassen. Der Sog der Farben erinnert daran, dass wir alle auf dieses Licht hin unterwegs sind. Allerheiligen feiert diese Bewegung – das Aufstehen, das Ankommen, das Heimkehren.
So ist dieser Tag kein Tag der Trauer, sondern der Hoffnung. Wir sind verbunden mit denen, die das Ziel schon erreicht haben – und zugleich gerufen, in unserem Alltag Spuren dieses Lichts zu hinterlassen.
Heute habe ich zwei Urnen-Beisetzungen begleitet. Zwei Friedhöfe, zwei sehr verschiedene Familien – und doch hatten sie etwas gemeinsam: In beiden Feiern war Gott „verboten“. Nicht aus Überzeugung, sondern aus Enttäuschung, aus Schmerz – vielleicht Wut. Aus der Frage, die manchmal Menschen quält: Wie kann Gott so etwas zulassen?
Ich habe darauf keine Antwort. Aber ich habe gespürt, dass Dankbarkeit hilft. Dankbar zu sein für das, was war – für gemeinsame Stunden, für Liebe, für das, was bleibt.
In einer der Feiern durfte ich den Liebesbrief einer jungen Witwe lesen. So zart, so echt. Im Gesicht der Eltern sah ich für einen Moment wieder ein Leuchten.
Vielleicht war das der Augenblick, in dem Gott doch da war – ganz leise.
Manchmal glaube ich, unser Auftrag als Seelsorger, als Redner, als Menschen ist nicht, Antworten zu geben. Sondern Herzen zu berühren. Menschen daran zu erinnern, dass Liebe stärker ist als Tod. Und dass Dankbarkeit die Tür zur Hoffnung öffnet.
Ob Glaube glücklich macht? Vielleicht ja – wenn wir ihn nicht verteidigen, sondern leben. Still, herzlich, menschlich.
Wie groß ist deine Güte, Herr, die du bereithältst für alle, die dich fürchten und ehren; du erweist sie allen, die sich vor den Menschen zu dir flüchten. Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts vor dem Toben der Menschen. Wie unter einem Dach bewahrst du sie vor dem Gezänk der Zungen.
Gepriesen sei der Herr, der wunderbar an mir gehandelt und mir seine Güte erwiesen hat zur Zeit der Bedrängnis. Ich aber dachte in meiner Angst: Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Doch du hast mein lautes Flehen gehört, als ich zu dir um Hilfe rief.
Psalm 31, Verse 20–25
Impuls
Wie oft glauben wir in der Not, Gott habe uns vergessen. Doch später – manchmal erst viel später – erkennen wir: Er war da, auch im Schweigen, auch in der Angst. Dankbarkeit wächst aus dieser Rückschau: „Du hast mein lautes Flehen gehört.“