
Abschied naht
Tod kommt
Trauer wandelt
Hoffnung keimt
Freude blüht
Liebe bleibt
Abschied naht
Tod kommt
Trauer wandelt
Hoffnung keimt
Freude blüht
Liebe bleibt
Ursprünglich hätte es heute bei uns eine TK-Pizza geben sollen. Ich kam nach der Mittagsmesse im Stephansdom nach Hause, hörte diese Predigt von P. Johannes Paul Abrahamowicz und habe mich dazu entschlossen, für meine geliebte Yuliya und mich Penne al arrabiatta mit frischen Tomaten, Knoblauch und Kräutern zu zaubern. Yuliya hat den Parmesan gerieben. Alles aus Liebe.
… Alles, was du tust, machst du deshalb schön, machst du deshalb gut, machst du deshalb vorsichtig, weil die Liebe zu diesem Menschen dich zu ihm bindet. Schon allein, was du wählst, was du heute kochen wirst, wie du das machst, wie du es zubereitest, was du aufdeckst.…
Wir haben es heute römisch-katholisch gemacht und haben beide Lesungen genommen, wie es vorgeschrieben ist. Und es hätte zum Evangelium auch eine Kurzform gegeben. Und ich denke mal, es ist vielleicht besser, wir lassen dem Wort Gottes die lange Version und dafür im Menschenwort die Kurzform. Deswegen werde ich mich jetzt kurz halten.
Worum geht es? Im Grunde genommen geht es in allen drei Schriftlesungen, die wir gehört haben, um die Bereitschaft – um die Bereitschaft, Gott zu erwarten, um die Bereitschaft, mit Gott zusammenzukommen, ihm zu begegnen.
Aber wehe uns, wenn wir glauben, dass wir das machen müssen. Dann haben wir es schon verfehlt. Sondern wir wollen das machen – getrieben von der Liebe Gottes. Das ist der Punkt von heute. Es ist ungefähr so, wie wenn du sagst: Da kommt ein ganz, ganz lieber Gast zu mir heute. Jemand, den du wirklich gerne hast. Und dann bereitest du dich vor, getrieben von einer Liebe zu diesem Menschen, weil du weißt, dass dieser Mensch dich liebt. Alles, was du tust, machst du deshalb schön, machst du deshalb gut, machst du deshalb vorsichtig, weil die Liebe zu diesem Menschen dich zu ihm bindet. Schon allein, was du wählst, was du heute kochen wirst, wie du das machst, wie du es zubereitest, was du aufdeckst.
Und so ähnlich ist es auch zum Beispiel in dieser Kirche – in jeder Kirche. Wenn das Altartuch sauber ist, wenn die ganze Kirche sauber ist, wenn die Kerzen angezündet werden, wenn Blumen gebracht werden, wenn wir sagen, wir drehen auch noch die Lichter alle an und spielen auf der Orgel und singen.
Und wenn du liest und wenn du singst – schade, wenn du sagst: „Ich mache heute das Beste, was ich kochen kann, weil ich das machen muss.“ Schön, wenn du sagst: „Ich koche heute das Beste, was ich kochen kann, weil ich den Menschen liebe, der da kommt.“
Genauso ist es schade, wenn du sagst: „Ich zünde die Kerzen an, weil ich das machen muss.“ Oder womöglich: „Das haben wir immer schon so gemacht.“ Passt schon, das haben wir immer schon so gemacht. Aber wir haben es immer schon so gemacht, weil wir von der Liebe Gottes dazu getrieben wurden.
Wie macht es der, der vorsingt oder davor liest? Der übt sich auch ein. Wie übt man sich ein? Auch indem man zum Beispiel sagt: Wie klinge ich denn? Der nimmt sich auf – das geht heute mit den Handies ganz locker. Wie klinge ich zu Hause? Wie klinge ich beim Mikrofon? Wie klinge ich in einer Kirche? Und wenn es nötig ist, frage ich eben jemanden: Kannst du mir helfen? Kannst du mir sagen, ob ich deutlich genug bin?
Dasselbe beim Singen. Beim Singen ist es noch mehr, dass man vielleicht eine Schulung, eine professionelle Schulung holt. Aber nicht, weil man muss. Nicht, weil es der Pfarrer sagt, sondern weil ich vom Herrn geliebt bin. Und ich spüre das – und das drängt mich dazu, die Sache ordentlich zu machen. Das heißt: die Worte Gottes zu feiern, durch das Vortragen zu feiern, durch das Vorsingen zu feiern.
Lasst uns in diesem Sinn weiter feiern – mit all dem, was wir jetzt singen, was wir beten, was wir hören. Und das Wichtige, was wir hören, ist, dass der Auferstandene selbst sagt: „Nehmt es, ernährt euch von meiner Liebe.“
Amen.
Evangelium und Predigt im Originalton
Texte der Messe vom 10. August 2025
Hier findest Du die Texte zu den beiden Lesungen und zum Evangelium von heute.
Gott, du Schöpfer der Sonne,
A: dich preist unser jubelndes Lied.
Du lässt die Sonnenstrahlen zur Erde dringen;
– erleuchte uns, dass wir den Nebel vertreiben.
Du lässt die Pflanzen gedeihen;
– wärme uns, dass wir dir entgegenwachsen.
Du lässt die Vögel den Tag begrüßen;
– erfreue uns, dass wir Freude schenken.
Gott, du Schöpfer der Sonne,
A: dich preist unser jubelndes Lied.
Quelle: Magnificat – das Stundenbuch, aus dem Morgengebet am 7.7.2025
Viele erleben Zeiten, in denen nichts mehr geht: Die Kräfte schwinden, der Sinn ist verschwunden, das Leben fühlt sich leer an. Gerade dann stellen sich Fragen, die tiefer gehen als jedes Symptom: Gibt es einen Grund weiterzumachen? Gibt es jemanden, der bleibt – auch wenn ich selbst kaum noch kann?
Christlicher Glaube antwortet nicht mit billigen Parolen, sondern mit einer Zusage: Gott bleibt. Nicht als abstrakte Idee, sondern als Gegenwart – mitten im Leben, im Schmerz, in der Dunkelheit. Auch wenn vieles zerbricht, bleibt einer da, der Dich kennt, der Dich liebt und der nicht weicht.
„Er bleibt bei uns.“ (vgl. Joh 14,17)
Diese Worte fassen die Erfahrung von Pfingsten zusammen: Der Heilige Geist ist Gottes Nähe inmitten unserer Welt. Nicht sichtbar, aber spürbar – wenn wir uns ihm öffnen. Für viele ist das schwer. Vertrauen braucht Mut. Aushalten braucht Kraft. Aber gerade darin liegt das Wunder: Wer bleibt, erfährt, dass er nicht allein bleibt.
Ein junger Mensch, schwer krank, sagte vor seiner Operation:
„Es ist alles gut. Gott ist da.“
Wie viel Vertrauen, wie viel Hoffnung liegt in diesen wenigen Worten.
Glaube heißt nicht: Alles wird leicht. Glaube heißt: Ich lasse mich nicht fallen, ich lasse mich halten. Ich bleibe offen – für einen Trost, der nicht von dieser Welt ist, aber mitten in dieser Welt zu finden ist.
„Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.“ (Joh 15,5)
Wer das wagt, wird erfahren: Auch im tiefsten Dunkel leuchtet ein Licht. Auch in der größten Erschöpfung ruht ein Herz in Frieden. Nicht aus eigener Kraft, sondern durch ein Du, das da ist – und bleibt.
Wenn Du spürst, dass diese Gedanken Dich berühren, ruf‘ mich an. Ich begleite ich Dich gerne ein Stück auf Deinem Weg – mit Herz, Ohr und Zeit.
Großer, heiliger Tag,
der du uns Freude bringst
und mit heiterem Lied
unsere Herzen füllst,
du sahst Christus, den Herrn,
wie er zum Throne schritt
hoch im Reich seiner neuen Macht.
Jubelnd in seiner Kraft
steigt er zum Himmelszelt,
und das heilige Volk
rühmt den Erstandenen,
mit den Engeln im Chor
stimmt es ein Preislied an
auf des herrlichen Siegers Huld.
Der auf steigender Bahn
Fessel in Fesseln schlug
und der irdischen Schar
reiche Geschenke ließ,
kehrt als Richter zurück,
streng in Gerechtigkeit,
er, der strahlend jetzt aufwärts fuhr.
Herr, wir flehen zu dir,
der du als König herrschst,
nimm in gnädigen Schutz
deine Getreuen auf.
Wenn als Richter du kommst,
Heimliches offenbarst,
lass des Lohnes uns würdig sein.
Vater, Schöpfer des Alls,
dir gebührt Lobgesang
und dem Sohne,
der jetzt zu deiner Rechten thront,
auch dem Geiste, dem Band,
das euch in Liebe eint,
Preis und Ehre in Ewigkeit. Amen.
Nach: Festum nunc celebre magnaque gaudia; Hrabanus Maurus, † 856
Der junge Hrabanus Maurus (links), unterstützt von seinem Lehrer Alkuin, dem Abt des Stifts St. Martin zu Tours(Mitte), überreicht dem Heiligen Martin, Erzbischof von Tours, sein Werk De laudibus sanctae crucis. Darstellung in einem Manuskript aus Fulda um 830/40 (Wien, ÖNB cod. 652, fol. 2v)
Lasst uns beten zu Jesus Christus, der seine Anhänger ruft, ihm zu folgen:
A: Weise uns deine Wege.
Du hast vor alles andere in deinem Leben den Willen des Vaters gesetzt;
– lass alle Glaubenden den Reichtum seiner Güte erfahren.
Du hast die bedingungslose Zuwendung und Liebe des Vaters zu den Sündern getragen;
– gib deiner Kirche und uns allen Anteil an deiner heilenden Kraft.
Du berufst auch in unserer Zeit Menschen in deine besondere Nachfolge;
– lass Priester, Ordensleute und Seelsorger ihren Mitmenschen lebendige Quellen der Freude und des Glaubens sein.
Dein Tod und deine Auferstehung sind der Grund unserer Hoffnung;
– komm allen entgegen, die auf dich gebaut haben, und begrüße sie in deinem Reich.
A: Weise uns deine Wege.
nach den Fürbitten im Abendgebet von Magnificat – das Stundenbuch am 21.5.2025
Darf ich fröhlich blicken, obwohl ich trauere?
Ja. Dein Lächeln im Herzen ist der Applaus der Seele, wenn sie sieht, dass das Leben siegt.
Auch der geliebte verstorbene Mensch freut sich bestimmt über Dein Herzens-Lachen.