Schlagwort: Einsamkeit

  • Wer bist Du Gott?

    .13 Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen? 14 Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Ich-bin hat mich zu euch gesandt. 15 Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht. 16 Geh, versammle die Ältesten Israels und sag ihnen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, ist mir erschienen und hat mir gesagt: Ich habe sorgsam auf euch geachtet und habe gesehen, was man euch in Ägypten antut. 

    Die Bibel, Exodus 3,13 -16

    Ex 3, 13
Ich bin der ich bin da

    Impuls zur Lesung

    Wer bist du, Gott? Wie heißt du? Sind Namen Schall und Rauch? Im Alten Israel gewiss nicht. Name, Namengebung und Namenänderungen spielen eine große Rolle. Nach altorientalischer Vorstellung wird im Namen Wesen und Wirken des Benannten offenbar. Im Paradies durfte der Mensch den Tieren Namen geben und sie so seinem Lebensbereich eingliedern. Aus Liebe gibt Gott seinen eigenen Namen dem Mose bekannt. „Der Gott eurer Väter“ ist kein neidischer Dämon, kein Rumpelstilzchen, das seinen Namen eifersüchtig geheim halten müsste, um ja nichts von seiner Wirkmacht zu verlieren. Aber wie im Märchen ist auch hier der Name ein Schlüssel-Wort. Es ist ein Schlüssel, der vom Namensträger bewusst in die Hand eines anderen, eines Menschen, eines bedrängten Volkes gelegt wird. Der Name des Herrn ist wirklich, er ist mächtig, er ist wirkmächtig. Nun ist es öffentlich: Ich bin der Ich bin da. Ich komme dir entgegen. Ich hole dich aus dem Verließ, aus deiner Verlassenheit. Ich lasse dich nicht allein: Das ist mein Name für immer.

    Quelle: Magnificat – das Stundenbuch, 17.7.2025, Verlag Butzon & Berker, Kevelaer

  • Einer bleibt bei uns

    Ein Impuls für Menschen in dunklen Zeiten

    Viele erleben Zeiten, in denen nichts mehr geht: Die Kräfte schwinden, der Sinn ist verschwunden, das Leben fühlt sich leer an. Gerade dann stellen sich Fragen, die tiefer gehen als jedes Symptom: Gibt es einen Grund weiterzumachen? Gibt es jemanden, der bleibt – auch wenn ich selbst kaum noch kann?

    Christlicher Glaube antwortet nicht mit billigen Parolen, sondern mit einer Zusage: Gott bleibt. Nicht als abstrakte Idee, sondern als Gegenwart – mitten im Leben, im Schmerz, in der Dunkelheit. Auch wenn vieles zerbricht, bleibt einer da, der Dich kennt, der Dich liebt und der nicht weicht.

    „Er bleibt bei uns.“ (vgl. Joh 14,17)

    Diese Worte fassen die Erfahrung von Pfingsten zusammen: Der Heilige Geist ist Gottes Nähe inmitten unserer Welt. Nicht sichtbar, aber spürbar – wenn wir uns ihm öffnen. Für viele ist das schwer. Vertrauen braucht Mut. Aushalten braucht Kraft. Aber gerade darin liegt das Wunder: Wer bleibt, erfährt, dass er nicht allein bleibt.

    Ein junger Mensch, schwer krank, sagte vor seiner Operation:

    „Es ist alles gut. Gott ist da.“
    Wie viel Vertrauen, wie viel Hoffnung liegt in diesen wenigen Worten.

    Glaube heißt nicht: Alles wird leicht. Glaube heißt: Ich lasse mich nicht fallen, ich lasse mich halten. Ich bleibe offen – für einen Trost, der nicht von dieser Welt ist, aber mitten in dieser Welt zu finden ist.

    „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.“ (Joh 15,5)
    Wer das wagt, wird erfahren: Auch im tiefsten Dunkel leuchtet ein Licht. Auch in der größten Erschöpfung ruht ein Herz in Frieden. Nicht aus eigener Kraft, sondern durch ein Du, das da ist – und bleibt.

    Wenn Du spürst, dass diese Gedanken Dich berühren, ruf‘ mich an. Ich begleite ich Dich gerne ein Stück auf Deinem Weg – mit Herz, Ohr und Zeit.